Vorwort für das Buch
"Trotzdem lebe ich"
von Doris Pikal
Zu den für mich schönsten Zeiten in unserer Familie gehörte es, wenn wir nach dem Essen beisammensaßen und plauderten. Ganz besonders waren für mich jene Augenblicke in denen Otto von den Abenteuern in seiner Jugend erzählte. Obwohl ich schon viele Erlebnisse kannte, hörte ich die Geschichten immer wieder gerne und hin und wieder gab es auch Episoden, die für mich neu waren.
Wiederholt forderte ich ihn auf, diese Begebenheiten aufzuschreiben. Da er sich aber lange weigerte begann ich manche seiner Erzählungen zu Papier zu bringen. Bei einigen fand ich, dass sie eine Botschaft hatten, wie auch das ganze Buch nämlich; eine schlimme Vergangenheit ist noch keine Rechtfertigung für ein verpatztes Leben. Irgendwann ist man für seinen Fortschritt selbst verantwortlich. Selbstmitleid ist kein Motivator für einen neuen Versuch und Vergeltung wird die Spirale der Untaten nur verlängern.
Mein Mann ist als Kind durch die Hölle gegangen. Keine menschliche Regung ist ihm fremd. Auch als Jugendlicher und später als Erwachsener wurde er mit Enttäuschung, Gewalt, Übervorteilung und Betrug konfrontiert.
Als ich von seinem Selbstmordversuch erfuhr war ich so erschüttert, dass mir Tränen in die Augen stiegen. An Schlechtem war ihm so viel widerfahren, stattdessen fehlte es oft an Zuwendung und Vertrauen. Beides habe ich ihm vorbehaltlos geschenkt.
In seinen Bemühungen ein rechtschaffenes Leben zu führen musste er viele Niederlagen einstecken, doch die Liebe und sein Glaube an eine göttliche Macht haben ihm immer neue Hoffnung verliehen. Seine Erkenntnisse hat er auch in Gedichten zum Ausdruck gebracht.
Denn am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende
erhältlich im CCU-Onlineshop unter: www.verlag-ccu.com zum Preis von Euro 17,90
Im Gegensatz zu meinem
ersten Buch
"Das Erbe der Atlanter"
ist dieses
"Eine autobiographische Reflektion
in Kurzgeschichten und Lyrik"
Es soll aufzeigen, dass eine schlimme Kindheit nicht immer zu einem verkorksten Leben führen muss
Mit ein wenig Wehmut, Ironie und Humor gebe ich Schlaglichter aus meinen Tagebüchern preis.
Die Gedichte dienen der Abwechslung und zeigen die geistige und philosophische Entwicklung
Ein Seelentrip mit einem Augenzwinkern
Die Präsentation des Buches
jeweils am 8. Nov 2017 in Wien
und am 23 Nov in Neunkirchen
Siehe Aktivitäten
Liebe Freunde
Als ich 2013 meinen Knöchelbruch hatte und dadurch wochenlang zur Untätigkeit verurteilt war, kam mir die Idee die Atlantis-Mythen und die neuen Ideen mit der Schaffung der Realität, sowie
Technologien aus uralten und zukünftigen Ideen, zusammen zu fassen und in eine Geschichte zu formen. Zuerst war es nur Zeit totschlagen. Daraus ist nun doch ein Buch geworden. (600 Seiten)
Ich kann es nicht fassen.
Es ist ein Mysterie-Science-Fiction-Triller geworden.
Er geht der Frage nach: Was, wenn es wahr würde?
Ich nenne es: „Das Erbe der Atlanter“ und es ist seit Anfang Oktober im CCU- Verlag erschienen. Das Erstlingswerk eines Siebzigjährigen. Krass oder?
Das Buch ist jetzt im deutschsprachigen Buchhandel oder im
Verlag CCU-Onlineshop unter www.verlag-ccu.com zum Preis von Euro 25,90 erhältlich.
Eine Fortsetzung ist in Arbeit.
Wie ich selbst über mein Werk denke.
Es gibt so viele wissenschaftliche Theorien im physischen, geophysischen, kosmischen und astrophysischen Bereich. Dazu kommen die neuesten Erkenntnisse der Quantenphysik. Durch sie wurden einige
der Phänomene, die bisher der Esoterik zugeschrieben waren, erklärbar. Es werden vermutlich noch mehr werden.
Die Idee war:
Was wäre wenn diese Theorien als Tatsachen in eine Geschichte eingebunden würden.
Wie reagiert die Welt auf ein Wesen, das diesen Theorien entsprechend anders ist?
Was passiert, wenn plötzlich Techniken auftauchen, die das Wirtschaftsgefüge der Welt durcheinander bringen?
Ich versuchte nahe der Wahrheit zu bleiben und einige dieser Theorien einzubinden.
Atlantis, Aliens die bedrohen und solche die schützen, sind gemeinsam mit Geheimdiensten der Welt involviert.
Dazu die Erlebnisse einer Gruppe von Menschen, die Erfahrungen mit neuen Dimensionen machen.
Der Einfluss von Liebe, Hass, Eifersucht und Ehrgeiz erreicht auch Supermenschen.
Gewöhnungsbedürftig ist vielleicht die Art der Darstellung. Es gibt kaum Beschreibungen, fast nur Dialoge. Schnelle Schauplatzwechsel halten die Spannung aufrecht.
Die Vorstellungskraft des Lesers ist gefragt.
W Was macht ein Mensch, der erfährt, dass er unbegrenzte Macht hat? Hermes, der bis dato ein unauffälliges Leben als Gentechniker geführt hat.
Was sollte er mit einem Erbe anfangen, das aus goldenen Platten in unbekannter Schrift und technischen Notizen aus der Zeit einer vergangenen Kultur besteht?
Wie sollte er sich gegen die Gier und die Machtbesessenheit seiner angeblichen Freunde wehren?
Er wollte die Prinzipien der Gewaltlosigkeit und der Achtung des freien Willens leben und seinen Mitarbeitern lehren.
In der Hoffnung mit seinem Erbe die Erde zu einem besseren Ort zu machen, stürzte er die Welt in ein wirtschaftliches Chaos.
Er war bestrebt, seine Freunde und Leitenden Angestellten vor den Nachstellungen seiner Feinde zu retten, doch er machte sie zu lebenden Toten.
Ein Beispiel von gut gemeint, aber nicht gut genug.
Ein Mächtiger, gefangen in seinen Prinzipien. Ein Supermann, der nicht bereit ist seine Superkräfte gegen die Menschen zu benutzen.
Kann er damit in unserer Welt durchkommen?
Lesen sie selbst!
Ich stelle mit Bedauern fest, dass etliche Menschen vor dem Umfang dieses Werkes zurück schrecken. Ich versichere ihnen: Sobald sie zu lesen begonnen haben werden se nicht aufhören wollen. Die möglichen Schwachstellen der Geschichte können sie in den "REZENSIONEN" nachlesen.
Bemerkung von Barbara: "Ich hatte vor langem mal angefangen und war zuerst von den vielen verschiedenen Personen verwirrt. Die dicke des Buches hat mich nie abgeschreckt.
Jetzt habe ich es zu Ende gelesen und erwarte mit Spannung die Fortsetzung!
Es wird nie langweilig, und es macht irgendwie Spaß mit zu verfolgen wie die Welt reagieren könnte auf so tolle Erfindungen und Fortschritte. Manchmal greift man sich einfach auf den Kopf, gerade
WEIL es so wahrscheinlich ist. Und insgeheim regt sich auch das Sehnen nach genau diesen Fortschritten. Auch wie die Menschen umgehen damit dass man ihre Gedanken liest, oder einer der eigentlich
ihr Freund sein könnte oder ist, aber so mächtig ist dass sie ihn fürchten ist sehr faszinierend.
Die Geschichten der einzelnen Charakter reißen einen mehr und mehr mit.
Es ist ein ganz neues Gefühl Science Fiction mit Esoterik gemischt auf eine Jetztzeit übertragen zu sehen.
Ich freue mich auf den zweiten Teil. :)"
Leseprobe - Das Erbe der Atlanter
Der Roman beginnt damit, dass Hermes auf ein Bett gefesselt erwacht. Er wurde entführt und soll Josua Feldmann und Jeremia Weiß Rede und Antwort stehen, die auf der Suche nach einem Apparat sind, den sein Vater geschaffen haben soll. Sie erzählen ihm dabei von ihrer Suche nach ihm und davon, wie sie ihn schließlich gefunden haben.
Kapitel 1 - Seiten 5,6:
Darf ich ihnen ein paar Fragen stellen?“
„Das wird wohl schwer zu verhindern sein“, knurrte Hermes, der sich wieder gefangen hatte.
Jetzt ergriff Professor Weiß das Wort: “Wann haben sie ihren Vater zuletzt gesehen, wie alt waren sie da?“
„Vor zwanzig Jahren ... wie alt ... wie alt? Ich müsste ... ich weiß nicht ...“
„Na, wie alt sind Sie nach ihren Papieren jetzt?“
„Achtundzwanzig - dann wäre ich ja ...“
„Acht Jahre gewesen“, ergänzte Professor Weiß. „Haben sie sich jemals als Achtjährigen gesehen? Waren sie jemals ein kleines Kind? Erinnern sie sich an Begebenheiten aus ihrer Kindheit, aus ihrer Schulzeit? Hatten sie jemals eine Mutter? Sie sehen doch jetzt wie 18 Jahre alt aus ... wie kommt das? Sie sind achtundzwanzig, sagten sie. Denken sie einmal darüber nach!“
Das tat er ... und es schwindelte ihn. Er konnte keine dieser Fragen beantworten. Er hatte keine Kindheitserinnerungen. Er war nie in die Schule gegangen. Dennoch hatte er völlig selbstverständlich in einem Labor zu arbeiten angefangen. Er hatte Prüfungen nur als Erwachsener abgelegt. Es war ihm nie aufgefallen, dass er für die Prüfungen nie gelernt hatte. Es genügte, den Lernstoff einmal durchzulesen. Er dachte, das sei normal. Alles, was er brauchte, war ihm selbstverständlich zugefallen.
„Hatten sie jemals in ihrem Leben Sex?“
Auch das nicht ... er dachte immer, das hätte noch Zeit ... und er war achtundzwanzig, fühlte sich aber nicht so. All das hatte er nie beachtet und einfach nur so in den Tag gelebt. Einen Tag um den anderen - ohne Höhen und ohne Tiefen.
„Waren sie jemals in ihrem Leben krank?“
„Nein - nochmals nein!“
Er war niemals krank gewesen.
„Nun - wie erklären sie sich das?“
Hermes dachte lange nach. Die beiden Professoren ließen ihn gewähren.
„Kann es sein, dass ich eine Laborratte bin? Ein künstlicher Mensch?“ Die Erkenntnis kam wie ein Donnerschlag.
„Welche Erklärung hätten sie sonst? Wir haben Ihnen erzählt, wie es gekommen ist. Sie sind ein Wunderwerk, einmalig auf dieser Welt. Er hat sie erwachsen geschaffen. Sie sehen aus, wie maximal achtzehn Jahre alt. Können wir jetzt mit ihrer Kooperation rechnen? Werden sie uns helfen, das Vermächtnis ihres Vaters zu finden?“
Es entstand eine längere Pause. Jeremia und Josua waren angespannt und ungeduldig.
Schließlich räusperte sich Hermes: „Meines Vaters?“, sagte er verächtlich. „Sie meinen wohl, meines Schöpfers! Wenn diese Mächte in falsche Hände kommen...? Warum sollte ich ihnen trauen? Sie haben mich brutal entführt, mich unter Drogen gesetzt und gefesselt. Ich sehe keinen Grund, ihnen zu helfen.“
Er konzentrierte sich kurz und riss mit einem Ruck die Lederfesseln aus den Verankerungen.
„Das Vermächtnis meines Schöpfers werde ich selbst begutachten. Sie werden nicht dabei sein - aber für die Menschheit wird eine neue Zeit anbrechen. Das Computerzeitalter hat sowieso ein baldiges Ablaufdatum.“
Sprach es, trat die Tür ein und verschwand, zwei erschütterte, zitternde Professoren zurücklassend.
„Um Himmels willen, was haben wir getan!“
Professor Weiß schlug seine Hände vor das Gesicht.
„Wir haben die Büchse der Pandora geöffnet!“, bestätigte ihm der zitternde Kollege Feldmann.
„Wir haben doch versucht, vorsichtig zu sein; aber wer hätte denn mit solchen Kräften körperlicher Art gerechnet!“
Jeremia richtete sich auf.
„Wer weiß, welche Fähigkeiten er noch hat und wie gefährlich er ist, jetzt da wir ihn
verärgert haben!“
Kurzgeschichten auf meiner Webseite
Inhaltsverzeichnis August 2020
Der Hausfrauenschreck
Farbenpracht oder wie Frauen Farben sehen
Alles was ich wirklich wissen muss. (unbek. Autor)
Tatort
Früh übt sich
Abendland ade
So kann man auch Schwimmen lernen
Die Puppe
Wenn ich das aber doch haben will
Gebet eines Kindes
Regeln für Taxikunden
Das Geheimnis des Lederbeutels
Einige Gedanken über Märchen
Der Hausfrauenschreck
Ich habe unter anderem das Tischlerhandwerk gelernt. Ich war gerne Tischler obwohl es für mich schwierig war. Als Linkshänder war ich für
manche Holzbearbeitungsmaschinen nicht voll geeignet, weil diese für Rechtshänder gebaut wurden.
Ich arbeitete gerne in der Werkstatt und auch am Bau denn dort konnte man konnte in Ruhe arbeiten und musste den entstandenen Abfall erst am Ende des Tages entfernen. In der Werkstatt war das die
Aufgabe der Lehrlinge.
Das wurde extrem anders als ich in einer Möbeltischlerei arbeitete und mit Montagearbeiten bei Privatkunden beschäftigt wurde.
Da wurden Küchen und Wohnzimmereinrichtungen montiert. Damals waren die Wohnzimmerschränke von Wand zu Wand modern.
In den Küchen standen noch Kredenzen und einzelne Kasteln– kennt das überhaupt noch jemand? Das Wasser war am Gang. Wer kennt heut noch eine Bassena. Die Abwasch war bei manchen Familien unter
dem Esstisch versteckt. Da gab es zwei Wannen, die in einer ausziehbaren Platte eingelassen waren und mit Wasser aus Kübeln gefüllt wurden. Nach Gebrauch verschwanden sie wieder unter dem Tisch.
Dies war bereits für gehobene Ansprüche. Normalerweise stand auf einem Stockerl ein Lavoir oder eine andere Wanne. Bei einigen Leuten gab es für die Waschschüssel ein eigenes Metallgestell.
Allerdings nur wenn genug Platz vorhanden war.
Da kam etwas Neues aus Amerika. Die amerikanische Küche.
Aus USA Filmen konnte man sehen, dass diese Küchen verbaut waren.
Meine Aufgabe war nun diese modernen Möbel einzubauen und anzupassen.
Damit begann mein eigentliches Problem. Ich bin kein besonders ordentlicher Typ.
Ich hatte es hier mit Hausfrauen zu tun. Die waren in den Fünfzigern noch modern.
Wenn ich also etwas bohren, hobeln oder schneiden musste, dann krochen die um mich herum um sofort jeden anfallenden Krümel aufzukehren.
Wie ich das hasste.
Dazu die Fragerei: „Was machen sie jetzt, was wird dies, was wird das, ist das nötig, muss dieses sein? Und so weiter.
Es beschleunigte jedesmal meinen Pulsschlag.
Doch der Meister hatte mir eingebleut: „Das sind Kunden – egal was sie tun – immer freundlich und liebenswert bleiben!“
Nun das war in jener Zeit nicht meine Stärke. Es war ein Lernprozess aber der Hass auf um mich herumkriechende Hausfrauen blieb.
Während dieses Lernprozesses war mein Meister öfters ungehalten. Doch das sind andere Geschichten.
Ich wechselte den Beruf und wurde LKW – Fahrer. Zuerst als Möbelpacker – da konnte ich die Möbel gleich montieren. Mit dem gleichen Ergebnis – siehe Oben.
Deshalb war ich sehr begeistert als ich ein Angebot nach Deutschland als Tankwagen-Fahrer bekam. Noch dazu mit einem tollen Gehalt.
Doch auch bei diesem Job gab es ähnliche Situationen wie vordem.
Die Zustellung zu Tankstellen war relativ einfach, doch weil ich ein Anfänger war, bekam ich den kleinsten Tankwagen und der war für Heizöl zu Privatkunden vorgesehen.
Sie erkennen vielleicht mein Dilemma.
Eines der Ereignisse habe ich besonders in Erinnerung.
Zustellung 500 Liter Heizöl, Einfamilienhaus. Schon bei der Ankunft schwante mir böses. Dort war einfach alles zu ordentlich für mich.
Wie ich dachte, so war es. Eine Superhausfrau! Der Tank stand im Keller. Ich musste also ins Haus weil der Stiegen-Abgang im Vorzimmer war. Nach meiner Weigerung meine Schuhe auszuziehen, gab es
den ersten Unmut. Ich war freundlich und liebenswert, aber sehr bestimmt. Während ich den Schlauch von Aussen durch das Kellerfenster zwängte, legte die Hausfrau die gesamte Strecke in den Keller
mit Zeitungen aus. Dabei jammerte und stöhnte sie vor sich her. Mir war es egal was sie brummelte. Meine Schuhe zog ich nie aus. Später hatte ich einen selbstgemachten Überzug für die Schuhe. Man
lernt ja dazu.
Ich schloss den Schlauch im Keller an – immer verfolgt von den Argusaugen meiner Kundin – und fragte: „Ist dieses Messgerät in Ordnung?“ Es zeige fast leer an. Die Antwort, fast beleidigt, war:
„Natürlich was denken sie. Bei uns ist immer alles in Ordnung!“ Ich nahm den Tadel hin. „Was würde denn passieren, wenn sie zu viel einfüllen?“
„Die Füllanzeige wäre die schwächste Stelle. Da würde es zuerst heraus spritzen. Ich nehme nicht an, dass sie diese Erfahrung machen wollen!“ Ich konnte mir diese Bemerkung nicht
verkneifen.
Am Wagen angekommen war ich der Meinung ich könnte mit vollen Druck einlassen. Der Tank im Keller schien ja leer zu sein.
Ich hatte kaum eingeschaltet und war auf dem Weg ins Haus als ein gellender Schrei ertönte.
Alles klar! Es war geschehen. So schnell ich konnte schloss ich das Ventil. Viel konnte noch nicht passiert sein. Ich schluckte meine beginnende Schadenfreude schnell hinunter als ich sah was
tatsächlich passiert war. Das Messgerät hatte falsch angezeigt; der Tank war fast voll gewesen!
Die Hausfrau war der Ohnmacht nahe. Sie stand mit ihren entzückenden Katzen-Pantöffelchen zentimeterweise im Heizöl und war von oben bis unten mit Heizöl begossen.
Wir mussten einen kompletten Lastwagenzug Sand in den Keller schütten um das Öl aufzusaugen. So im Nachhinein kann ich mich einer gewissen Schadenfreude doch nicht erwehren.
Nicht immer waren es Hausfrauen, die mich nervten.
Eines Tages empfing mich ein distinguierter, älterer Herr im seidenen Morgenmantel, die Nase ob meines Dieselgeruchs rümpfend. Mein Freund würde er nicht werden.
Kategorie: Hochnäsig, unsympathisch!
„Sieh an! Ihr bequemt euch doch noch zu kommen!“, empfing er mich.
Ich blieb still und war froh, dass sein Tank in einer Garage neben dem Einfamilienhaus stand.
Auch er bestand darauf dabei zu sein. Möglicherweise wollte er verhindern, dass etwas gestohlen wird. Die Garage wirkte eher wie eine Rumpelkammer. Wie ich später
erfuhr war dort Material für einen Flohmarkt gelagert.
Damit verdiente sich der Herr ein kleines Körberlgeld.
In Anbetracht meiner Erfahrungen bat ich ihn eindringlich nicht in die Nähe des Heizöltanks zu kommen.
Dieser Tank hatte keinen direkten Anschluss, sondern man musste wie bei einer Tankstelle den Stutzen in die Öffnung stecken und fixieren.
Der Tank war fast leer also gab ich Gas.
Wie sie vielleicht schon erraten, gab es kurz darauf einen schrillen männlichen Schrei allerdings mit viel Gefluche.
Als ich abgeschaltet hatte, kam mir der Unglückselige mit dem Schlauch in der Hand entgegen. Der seidene Bademantel war nicht mehr als solcher
erkennbar.
Wie sich herausstellte hatte der Herr beim Einschalten eine Bewegung gesehen und dachte der Schlauch würde aus der Fassung springen.
Er wollte die Situation retten und riss ihn nun tatsächlich aus der Verankerung. Es spritzte und er schaffte es nicht in die Öffnung zu finden. So tanzte er mit spritzendem Schlauch in der Garage herum und schaffte es alles Gerät mit Heizöl zu taufen. Damit war an Flohmarkt nicht mehr zu
denken.
Er schimpfte und fluchte gotteslästerlich.
Da reichte es mir!
Ich brüllte noch lauter als er: „Habe ich ihnen nicht gesagt sie sollen weg bleiben!? Habe ich!?“ Er wollte etwas erwidern doch ich brüllte ihn nur noch lauter an:
„Habe ich oder habe ich nicht!? Sind sie Taub!? Haben sie es nicht verstanden!? Sind sie Ausländer!?“
Mit dieser offensichtlichen Beleidigung ließ ich ihn stehen. In diesem Fall war ich nicht freundlich und liebevoll.
Die weiteren Aktionen überließ ich meinem Chef.
„Der sagte nur Oodoo!“ Er mochte mich. Doch sein „Oodoo“ brauchte er immer öfter. Doch das sind andere Geschichten.
Otto Pikal
2018
Farbenpracht oder wie Frauen Farben sehen
Normalerweise, wenn ich meine Allerliebste neu einkleiden möchte, was so um Weihnachten, Neujahr herum passieren kann (mein Weibi hat Anfang Jänner Geburtstag), so
machen wir das gemeinsam.
Dann komme ich mir vor wie Richard Gere im Film „Pretty Women“ wenn er der Julia Roberts die Kleider vorführen lässt und lässig abwinkt oder zustimmt.
Nun! Dieses Mal wollte ich meine Allerliebste überraschen und selbst ein Kleid als Geschenk aussuchen.
Das bereute ich sehr bald. Die Verkäuferin war zwar sehr nett aber meiner Meinung nach auch etwas nervig. So wollte sie unbedingt wissen zu welchem Anlass das Kleid
getragen würde. Ob Vormittags, zum Essen oder Abends, zum Ausgehen usw.
Ich hatte doch keine Ahnung wofür Doris dieses Kleid benutzen würde. Die echte Katastrophe kam als sie fragte welche Farbe es haben sollte.
Ich meinte ahnungslos: „Ich glaube blau würde ihr stehen!“
Die Verkäuferin: „Aha! Hell, dunkel?“
Ich: „Na so mittel!“
Die Verkäuferin: „Also – schieferblau, dunkles schieferblau, mitternachtsblau, marineblau, dunkelblau, mittelblau, hellblau, königsblau, stahlblau, kornblumenblau,
dodgerblau, tiefes himmelblau, helles himmelblau, zyanblau, blaugrün, taubenblau, aliceblau, cremig pfefferminz, aquamarinblau, türkis, blasses türkis, dunkles türkis, mittleres
aquamarinblau...
„Halt, halt!“ rief ich entsetzt, „vielleicht sollten wir etwas leichteres nehmen zum Beispiel rot – das steht ihr auch sehr gut!“
Die nette Verkäuferin: „Hell oder dunkel?“
Ich ahnte böses. Trotzdem hörte ich mich sagen: „Na so mittel!“ Schon war es geschehen!
„Ziegelfarbe, indischrot, karmesinrot, orangenrot, tomatenrot, koralle, lachs, beides hell oder dunkel...“
„Halt! Halt!“, schrie ich den beginnenden Wortschwall unterbrechend. „Dann nehmen wir doch einfach weiß!“
„Rauchiges weiß. geisterweiß, schneeweiß, elfenbein, blütenweiß, muschel, leinenfarbe, antikes weiß, mandelweiß, cremiges papaya, beige...!“
Ich brüllte los: „Ich will ein Kleid - schwarz – tiefschwarz wie die Nacht!“
Damit hatte ich sie besiegt. Sie klappte ihren entzückenden Mund zu und reichte mir stumm ein kleines Schwarzes, das sie von Anfang an vorbereitet
hatte.
Wussten sie wie kompliziert die Welt der Farben bei Frauen ist?
Otto Pikal
2018
Dies ist von einem, mir unbekannten Autor, fand ich aber Wert veröffentlicht zu
werden.
Alles was ich wirklich wissen muss, wie man leben soll und was man zu tun hat habe ich im Kindergarten gelernt. Die Weisheit kam nicht am Ende des Schulabschlusses, sondern im
Sandkasten der Schule
Und das sind die Dinge die ich dort gelernt habe:
Teil alles
Seid fair
Schlagt keine Leute
Bringt Dinge dorthin zurück wo ihr sie gefunden habt
Räumt euren eigenen Saustall wieder auf
Nehmt nichts, was nicht euch gehört
Sagt das es euch leid tut, wenn ihr jemandem weh tut
Wascht euch die Hände vor dem Essen
Spült
Warme Cookies und kalte Milch sind gut für euch
Lebt ein ausgewogenes Leben - lernt ein wenig und denkt ein wenig und zeichnet und malt und singt und tanzt und spielt und arbeitet jeden Tag ein wenig.
Macht am Nachmittag eine Ruhepause
Wenn ihr hinausgeht, passt auf den Verkehr auf, haltet Händchen und bleibt zusammen
Seit euch der Wunder bewusst. Erinnert euch an den kleinen Samen in der Styroportasse: die Wurzeln wachsen hinunter und die Pflanze
hinauf und niemand weiß wie oder wieso, aber wir alle sind so.
Goldfische und Hamster und weiße Mäuse und auch der kleine Samen in der Styroporbase - sie alle sterben. Wie wir auch.
Alles was du wissen musst gibt es irgendwo
Die goldene Regel und Liebe und Grundlegende Hygiene.
Ökologie und Politik und Gleichberechtigung und vernünftiges Leben
Nimm irgendeinen dieser Punkte, extrapoliere ihn in gehobene, erwachsener Begriffe und wende ihn an. Probiere es in deinem Familienleben oder deiner Arbeit oder
deiner Regierung oder deiner Welt und es bleibt wahr und klar und beständig. Denke um wie viel besser die Welt wäre, wenn wir alle - die ganze Welt -
etwa um 3:00 Uhr am Nachmittag Cookies und Milch nehmen und uns danach für ein Nickerchen niederlegen würden. Oder wenn alle Regierungen eine grundlegende Regelung hätten, immer alle Dinge
zurückzubringen wo sie gefunden wurden und ihrem eigenen Saustall aufzuräumen. Und es stimmt immer noch, egal wie alt ihr seid, wenn ihr in die Welt hinaus geht, ist es am besten, Händchen zu
halten und zusammen zu bleiben.
Autor unbekannt
TATORT
„Hast du so etwas jemals gesehen?“ Flüsterte der Beamte.
„Vielleicht im Fernsehen. In unserem Ort hat es schon seit dreißig Jahren keinen Mord gegeben“, kam die erschütterte Entgegnung.
„Wie kann jemand so unmenschlich, grausam sein?“
Die Leiche lag auf dem Tisch, Hände und Füße mit einem breiten Klebeband an dem Tisch gefesselt, den Mund zugeklebt. Die weit aufgerissenen Augen ließen nur erahnen
was der Sterbende fühlen mochte. Für die beiden Landpolizisten ein Tatort des Grauens in einem kleinen friedlichen Ort.
„Es wurde ihm mit chirurgischer Präzision bei vollem Bewusstsein die Niere herausgeschnitten!“, meinte der herbeigerufene Gemeindearzt.
„Mit chirurgischer Präzision?“, wiederholte ungläubig der leitendende Beamte.
„Ja – man hätte sie in diesem Zustand vermutlich Irgendjemandem einpflanzen können.“ Der Arzt beendete seine Untersuchung.
„Unverständlich ist nur warum der Täter die so exakt herausoperierte Niere dem Toten zwischen die Füße legte. Das macht doch keinen Sinn!“
„Vielleicht eine Botschaft – ein Racheakt!“
„Ich kenne den Täter!“, sagte der Postenkommandant unvermittelt.
Das Grauen und der Ekel in seinen Mienen verwandelte dich in grimmiges Entsetzen.
„Es kann nur der Anton sein, der Pensionierte Chirurg, der das Forsthaus gekauft hat!"
Anton Kaindl lebte seit zwanzig Jahren hier und war sehr geachtet im Dorf.
„Er hatte die Möglichkeit und das Motiv liegt vermutlich in der Familie, denn es ist sein Schwiegervater!“
Anton Kaindl hatte sich inzwischen am Posten schon selbst gestellt.
Er wirkte seelisch gebrochen, was angesichts seiner grausamen Tat nicht verwunderlich schien.
„Ich glaubte, keine Wahl zu haben“, gab er zu Protokoll. „Mein einziger Sohn, den ich über alles liebe, brauchte eine Nierentransplantation – das dringend. Ich war
bereit ihm meine Niere zu spenden. Da begann das Verhängnis. Ich konnte sie nicht spenden weil sie nicht passte. Dabei stellte sich heraus dass ich gar nicht der Vater war.
Natürlich stellte ich meine Frau zur Rede.
Da sie schwanger ist, käme sie als Spenderin nicht in Frage.
Nach einem fast einstündigen Verhör gestand sie unter Tränen, dass sie von ihren Vater vergewaltigt wurde und mein Schwiegervater der wirkliche Vater meines
geliebten Sohnes ist.
Ungeachtet all des Hasses und der schrecklichen Gedanken, die ständig meine Seele marterten wäre ich bereit gewesen ihm zu vergeben, wenn er eine seiner Nieren
seinem – meinem - unserem Sohn opfern würde.
Doch dessen Erschütterung galt nicht seinem kranken Sohn. Er war nur entsetzt, dass sein Vergehen aufgekommen war. Er machte sich um seine Zukunft Sorgen. Zu einer
Transplantation war er nicht bereit!“
Anton bedeckte sein Gesicht mit seinen Händen als könnte er sich dahinter verstecken. Ihm graute vor sich selbst.
„Ich konnte es nicht glauben. Zuerst war ich fassungslos und verließ ihn wortlos.
Ich sah keinen Ausweg. Während ich nach Hause fuhr reifte der Plan. Meine menschlichen Gefühle hatten ausgesetzt. Ich wollte nur noch meinen – seinen Sohn retten.
Um jeden Preis.
Ein Vater, der seine Tochter vergewaltigt und sie dann seinen Sohn aufziehen ließ, war schlimm genug. Dass er dann nicht bereit war diesem das Leben zu retten, war
für mich unverständlich. Er hatte für mich kein Recht weiter zu leben.
So holte ich mein Chirurgenbesteck aus dem Keller und das Weitere kennen sie!“
„Aber warum haben sie die Niere dann nicht genommen sondern ihm zwischen die Beine gelegt?“
„Tja! Ein Unglück kommt selten allein! Meine Frau ahnte, was ich vor hatte und rief ihre Mutter an. Während ich noch an der Niere meines Schwiegervaters
schnippelte, kam deren Anruf. Meine Frau war nicht die Tochter dieses Mannes und mein Sohn war inzwischen verstorben. Alles umsonst!“
Otto Pikal 2017
Früh übt sich
Mein erste sexuelles Erlebnis mit Mädchen hatte ich etwa im Alter von fünf Jahren. Meine sehr unternehmungslustigen Cousinen, sechs und sieben Jahre alt, waren auf
Besuch.
Man sagt ja Mädchen sind früher reif als Buben.
Diese Mädchen jedenfalls fanden die Spiele, die ich in meiner Unschuld auf Lager hatte, einfach fade. Sie wollten etwas Geheimnisvolles, Verbotenes tun. Davon hatte
ich keine Ahnung.
Sie schlugen „Doktorspiele“ vor. Dazu suchten sie ein Versteck in den nahen Gebüschen am Ende des Hofes.
Um ärztlich untersucht zu werden, sollten wir uns alle nackt ausziehen. Das kam mir insofern komisch vor, weil ich sonst bei den Untersuchungen beim Arzt immer nur
das Hemd ausziehen musste. Der Doktor blieb normalerweise bekleidet. Ich ahnte schon, dass hier etwas Verbotenes begann, also fand ich es auch
spannend.
Beim Anblick der nackten Mädchen musste ich lachen denn es fehlte ihnen Entscheidendes, wie ich meinte.
Sie kicherten und flüsterten auch bei meinem Anblick, was mich ein wenig verunsicherte.
Dann holten sie eine geheimnisvolle Schachtel mit vielen Bildern heraus
„Wir haben sie unter dem Bett von Opa gefunden“, erklärten sie lachend.
Es waren sehr seltsame Bilder von nackten Menschen in sehr komischen Haltungen. Nachdem wir die Bilder unter vielem Lachen angesehen hatten, rückten die Beiden mit ihrem eigentlichen Vorhaben heraus. Sie wollten die Szenen auf den Bildern nachstellen. Tja sie waren wesentlich
reifer als ich. Es gab eine Menge erfolgloser Versuche und viel Gelächter. Irgendwie war es lustig, bis auf dem Moment als (...) mein Spatzerl in ihren Mund stecken wollte. Da dachte ich, sie
will ihn abbeißen und das machte mich wütend. Ich packte sie und setzte sie mit ihrem nackten Hintern in einen großen Ameisenhaufen.
Damit war das Doktorspiel zu Ende.
Es gab ein großes Theater und als meine Cousinen wieder abreisten, waren sie sehr böse auf mich.
Ich hatte viele Fragen und erzählte das Erlebnis meinem Großonkel, der mir schmunzelnd einige Aufklärung gab.
Ich fürchte, er hat mich mehr aufgeklärt als er durfte.
Davon hatte ich keine Ahnung aber ich denke, damals habe ich meine Unschuld verloren.
Otto Pikal
2017
Abendland ade?
Was jetzt so in Europa passiert erinnert mich an die Geschichte, wie man Frösche kocht: Man heizt das Wasser langsam auf, damit der Frosch
sich lange noch wohl fühlt, etwas Unwohlsein in Kauf nimmt und zuletzt die Kraft nicht mehr hat, hinauszuspringen.
Geht es uns nicht ebenso mit unseren Migranten aus dem Morgenland?
Sie wärmen unser kulturelles Wasser langsam auf. Mit ihrer Kultur, Religion, politischen Ansichten. Ja auch ein politischer Faktor werden sie bald sein. Sie werden sich auch auf diese Weise
integrieren... auf ihre Art. Es wird keine Möglichkeit geben gegen sie zu opponieren... Chance, grandiose Möglichkeiten? Oder Horrorvision?
Die Hilfe, die wir bieten können wird immer zu wenig sein!
Wenn es zu schnell geht, werden wir versuchen zu springen. Aber ist es nicht schon zu spät? Ist es zu spät? Hat denn Europa wirklich Frieden?
Wanken unsere Werte nach rechts? Bleibt es friedlich? Es wäre zu wünschen.
Wir werden es erleben. Es erinnert mich an eine Begebenheit, die ich als Taxilenker erlebte.
Es stiegen einige jugendliche Türken bei mir ein. Sie waren sehr gut drauf, unterhielten sich lautstark, für meine Begriffe zu laut. Also bat ich sie etwas leiser zu sein. Das kam allerdings
nicht gut an und sie begannen mich zu beschimpfen. Als ich schon nahe daran war sie aussteigen zu lassen, fragte einer der Burschen: „Bist du Österreicher?“ Als ich es bejahte, denn ich fühle
mich als Österreicher, auch wenn ich in der CSR geboren wurde. Ich lebte immerhin 50 Jahre in Österreich. Es wurde es ganz leise im Auto. Er sprach ganz ruhig und ernsthaft mit dem Brustton der
Überzeugung weiter:
„Ihr Österreicher werdet bald nichts mehr zu sagen haben in eurem Land, denn ihr seid schwach. Ihr habt uns in der Vergangenheit zweimal aus eurem Land geworfen. Das wird nicht mehr passieren,
denn jetzt kommen wir von innen. Ihr seid am Aussterben, denn ihr habt zu wenig Kinder. Zwei Kinder sind noch keine Vermehrung. Unsere Familien haben viele Kinder. Wir werden wachsen und hier
alles übernehmen. Völlig legal und politisch korrekt! Denn wir Türken hier sind auch Österreicher!“
Dann stiegen sie aus und ließen mich sehr nachdenklich zurück.
Seit dem Erlebnis sind zwanzig Jahre vergangen. Noch regieren wir Österreicher unser Land. Die Worte des Jungen Mannes hallen in mir nach. Es lag so viel Wahrheit in seinen Worten.
Meint bitte nicht ich sei ein Rechtsradikaler. Das wäre zu einfach! Ich bin ein Denker. Es macht mich nachdenklich. Ich habe zurzeit fünf Kinder und elf Enkelkinder. Wie werden sie in Zukunft
leben?
Bleibt es eine friedliche Integration? Schaffen wir die Mischung der unterschiedlichen Wertvorstellungen in Toleranz zu leben? In Frieden?
Ist eine Umkehr möglich? Gibt es eine humane Lösung?
Ich habe keine Idee!
Die einzige Möglichkeit ist Friede in den Ursprungsländern, damit das Leben dort wieder lebenswert wird!
Es wäre jedes Finanzierungsopfers wert.
Kein Geld für Menschen...doch für den Mars Milliarden?
Es fällt mir schwer, dies zu verstehen.
Otto
Pikal
2015
So kann man auch Schwimmen lernen
„Es ist ein wunderschöner romantischer See“, sagten alle. Nur – für mich war er an diesem Tag ein Ungeheuer. Ich saß am Bootssteg und blickte in die
Schwärze des Wassers. Da war kein Grund zu sehen. „Bis zu vierzig Meter tief“, hatte man mir gesagt. „Es gibt auch Schlingpflanzen, die tun aber selten jemanden etwas.“ Auch diese Aussage hatte
nicht zu meiner Beruhigung beigetragen. Ich steckte meine Zehen ins Wasser. Schnell zog ich sie wieder zurück. Das Wasser war eisig kalt, fand ich. Na klar – es war ein Gebirgssee. Da...!
War das nicht eine Schlingpflanze, die sich im dunklen Wasser ringelte? Möglicherweise war es auch eine Schlange! „Es ist zu kalt, zu tief und es
gibt wirklich Schlingpflanzen“
„Es war der Wetteinsatz! Spring, spring, spring... Feigling, Drückeberger“, schrien meine Mitschüler.
„Ich mach was anderes – was immer ihr wollt“ flehte ich.
Doch sie waren unbarmherzig.
„Spring oder Du wirst es bereuen!“
„Aber ich kann doch nicht schwimmen!“ jetzt war es ausgesprochen. Das Geheimnis, dass ich nicht preisgeben wollte. Ich war mir so sicher, dass ich
gewinnen würde. Ich habe bei diesem Spiel noch nie verloren. Und doch war es so. Jetzt sollte ich hier wohl ersaufen!
Es war still geworden. Ich begann die Hoffnung zu hegen, dass sie aufgaben.
Da kam er.
Er packte mich und warf mich in das eiskalte, schwarze, tiefe und schlingpflanzenverseuchte Wasser und sprang gleich hinten nach.
Als ich hochkam und panisch um Hilfe schrie, sagte er: „Vertraue mir! Bewege Deine Hände und Füße und Atme. Hör auf zu schreien oder ich lasse Dich absaufen. Ich hol Dich schon raus aber erst,
wenn Du bewusstlos bist. Willst Du das?“
Ihm sollte ich vertrauen, der mich einfach in das Wasser geworfen hatte?
Doch viel Zeit zum Überlegen hatte ich nicht also begann ich mit Händen und Füßen herumzuschlagen. Ich versuchte zu ihm hinzustrampeln. Aber jedes Mal, wenn ich dachte: “Jetzt hab ich ihn“ wich
er ein wenig zurück.
„Bewege Dich langsamer, das ist effektiver – vor allem - atme langsamer, solange Du Luft in den Lungen hast, kannst Du nicht untergehen, wie ein Ballon nicht untergeht. Vor allem halte den Kopf
hoch. Du gehst unter, wenn du schreist oder zu schnell ausatmest.“
„Der hat leicht reden“ dachte ich. „Er ist ja nicht am Ersaufen.“ Dennoch merkte ich, dass seine
Vorschläge erfolgsversprechend waren und ich begann ihm zu vertrauen. Plötzlich spürte ich etwas um meine Zehen und Füße.
„Oh Gott Schlingpflanzen!“ Ich begann wieder zu schreien und herumzustrampeln und bekam auch prompt Wasser in die Lunge. Weg war das Vertrauen – statt dessen kam Panik. „Ich ersticke, ich
ersticke!“
„Na dann steh halt auf und geh aus dem Wasser!“ hörte ich ihn rufen. Ich streckte meine Füße aus und fühlte Grund. Das Wasser reichte mir bloß bis zum Nabel. Immer noch hustend watete ich ans
Ufer und warf mich hin.
Auf diese Weise habe ich schwimmen gelernt. Ja und ER wurde mein bester Freund – allerdings erst nachdem ich ihm ein blaues Auge geschlagen hatte. – weil das musste sein.
Otto Pikal 2012
DIE PUPPE
„Ich mag sie nicht – nein! – sie ist mir geradezu unheimlich – wie sie so provozierend da sitzt – und diese Augen – Glubschaugen – und dieser Mund – viel zu dicke Lippen – wie angeschwollen – grellrot – schaut furchtbar aus – Gesicht wie ein Clown angemalt – nur – – Clowns sind freundlich – sie lächelt zwar aber es ist mehr eine Grimasse – hässliche Grimasse – ich ignoriere sie einfach – ja ich ignoriere sie – ich setz mich auf die andere Seite der Bank und tue so als wäre sie nicht da – – – starrt sie mich immer noch an? Ob ich wohl hinsehen sollte? – Nein – ich bleibe standhaft und tue so als wäre sie nicht da – soll sie mich doch anstarren – angrinsen – sie starrt mich sicher noch an – ich riskiere einen Seitenblick – na klar – sie starrt mich nach wie vor höhnisch grinsend an – was will sie nur? – Ich spreche sie einfach an – he du – was starrst du mich so an – aha – jetzt versuchst du mich zu ignorieren – die Idee hatte ich schon vor dir – du bist so hässlich weißt du das? – Gut; da kannst du vermutlich nichts dafür – aber besser schminken hättest du dich schon können – jetzt sag doch mal was – na gut. Zuerst hab ich dich ignoriert, jetzt ignorierst du mich – das verstehe ich ja – übrigens ich heiße Heinz – – – sie sitzt da und starrt mich an mit einer lächelnden Fratze, die zum fürchten ist – aber egal – ich fürchte mich nicht – im Gegenteil – ich rücke jetzt näher - will doch sehen was du dann machst – können wir uns nicht unterhalten? – Es ist doch außer uns niemand hier – wäre doch blöd da zu sitzen und nicht miteinander zu reden – sie reagiert nicht – grinst nur seltsam – möglicherweise habe ich dich beleidigt; aber das wollte ich nicht – ich fühle mich nur so unwohl – so beobachtet – eigentlich hast du ja schöne Augen – große Augen – sehr große Augen – und auch über den zu großen Mund könnte man hinwegsehen – es ist ja nicht so dass ich hier große Auswahl hätte – ich bin so allein – kannst du das verstehen – kannst du mir verzeihen? – Egal ich nehme sie jetzt und drückte sie an mich“ – – – „Wird ja auch Zeit dass du endlich merkst was los ist.“ – – – „Na also du sprichst ja doch mit mir“ – – – „Warum sollte ich nicht mit dir sprechen; es ist ja sonst niemand hier“ – – – „Genau das habe ich mir auch gesagt“ – – – „Und was machen wir jetzt?“ – – – „Ja was hast du denn bisher gemacht? – – – „O ich habe Leute unterhalten!“ – – – „Wirklich? Leute unterhalten? Wie hast du das gemacht?“ – – – „Ich habe ihnen von meinem Freund erzählt“ – – – „Du hast einen Freund?“ – – – „Jetzt nicht mehr – jetzt bist du mein Freund!“ – – – „Ich bin dein Freund?“ – – – „Mein bester Freund!“ – – – „Das macht mich glücklich – ich hatte noch nie einen Freund!“
Vor dem verspiegelten Fenster stehen 3 weiß gekleidete Herren und beglückwünschen sich: „Das war die beste Idee. Herr Professor ich glaube so können wir es schaffen.“ „Ja, er hat die Bauchredner-Puppe angenommen, jetzt kann er seine Schizophrenie ausleben.“
Nachsatz:
Heinz und seine Puppe wurden ein Berühmtes Gespann. Sie waren auf allen Varieté-Bühnen der Welt unterwegs. Niemand wusste von ihrem kleinen Geheimnis.
Otto Pikal 2012
Wenn ich das aber doch haben will (sollten wir den Willen unserer Kinder brechen?)
Jede Menschenseele hat für sein Leben gewisse Vorstellungen. Sie sind durchaus unterschiedlich und setzten den Rahmen für künftige Entwicklungen. Wenn Vorstellungen wichtig und gewichtig werden,
die Konzentration stärker wird, Wünsche vorstellbar werden, dann kommt es zu einer Überzeugung. Überzeugungen setzen ungeheure geistige Energien
frei. Diese führen dazu, dass sich Überzeugungen, die auf diese Weise entstanden sind, erfüllen. Oft auch gegen jede vernünftige Erklärung. Wie das zustande kommt, kann nur Religion oder Magie
erklären, denn die Wissenschaft lehnt solchen Humbug ab. Wenn Wünsche und Vorstellungen konzentriert in eine bestimmte Richtung weisen und diese nicht geändert wird, sie daher zu einer
Überzeugung werden, geschehen Wunder oder es kommt uns so vor. Eine Überzeugung ist der absolute Glaube an die Wirklichkeit einer Vision, eines Wunsches oder einer Vorstellung,
Allerdings sollte man alles, was man selber dazu tun kann, um ein Ziel zu erreichen, auch tatsächlich tun. Ganz locker und ohne Stress, nur mit der Überzeugung und der sicheren Gewissheit, es zu
bekommen. Dann passieren ganz eigenartige Zufälle. Man lernt die richtigen Leute kennen, die einen fördern. Man bekommt Geschenke oft auch Geld, Gelegenheiten, das zu tun, wovon man überzeugt ist.
Allerdings – und das ist auch wahr: Das gilt auch für negative Überzeugungen.
Wenn man sie davon überzeugen kann, dass sie unfähig, dumm, unmusikalisch oder was es sonst noch an Negativismen gibt, sind, dann erfüllt sich das im
Leben dieser Menschenseele.
Sehen sie sich doch um oder beobachten sie sich selbst. Welche Überzeugungen bremsen Sie oder womit starten Sie durch? Manche Überzeugungen sind irreal und wurden Ihnen von der Umwelt
eingepflanzt. Besonders in der Kindheit in der Schule oder im Beruf.
Man sollte besonders darauf achten, welche Überzeugungen wir in unsere Kinder pflanzen. Sie nehmen gläubig so manchen Unsinn an, der dann ihr Leben Zerstört, oder auch umgekehrt; sie glauben an
sich, weil jemand an sie geglaubt hat. Man sollte nie das Selbstbewusstsein unserer Kinder brechen, nur weil sie dann einfacher zu handhaben sind. Seien sie stolz auf Ihr Kind, wenn es trotz
Ihrer ablehnenden Haltung zu einer Sache sagt: “Wenn ich das aber doch haben will“
Es ist das Ergebnis einer mächtigen Überzeugung und einer starken Persönlichkeit. Manches mal bekommen wir unsere Wünsche auch zu unserem Schaden
erfüllt; doch auch das muss erlaubt sein – oder?
Otto Pikal 2012
:
GEBET EINES KINDES
Sie packten ihn an Kragen und Hosenbund und warfen ihn aus dem Lokal. Er fiel vornüber in den dreckigen Schnee am Gehsteigrand. Die Kälte in
seinem Gesicht weckte seine Lebensgeister.
„Verflucht sollt ihr sein!“, schrie er mit heiserer, fast versagender Stimme, „und verflucht sei dieser Tag“.
„Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer mit ihm!“, sagte der Barkeeper, warf die Eingangstüre zu und versperrte sie. Für ihn und das restliche Personal war nun die Zeit gekommen den Weihnachtsabend
mit ihrer Familie zu verbringen.
Erik rappelte sich auf, schüttelte sich und wankte die Wand entlang. Es war bereits dunkel geworden und in den erleuchteten Fenstern konnte man Kerzen sehen. Da und dort konnte man auch schon die
Lichter des Weihnachtsbaumes sehen.
„Ja... feiert nur! Es gibt keinen Gott! Er ist ein Monster! Er hat auch seinen Jesus nicht beschützt!“ Er schrie nun nicht mehr, er brabbelte nur so vor sich hin während er dahin wankte. Heuer
konnte der Alkohol den Schmerz nicht abtöten. Es tat so weh, es brannte in seiner Seele wie jedes Jahr.
Vor fünf Jahren hatte er bei Glatteis einen Verkehrsunfall verschuldet. Sie waren auf dem Weg zu seiner Mutter gewesen. Als er nach einer Woche aus dem Koma erwachte, teilte man ihm mit Bedauern
mit, dass seine achtjährige Tochter und seine geliebte Frau bei dem Unfall ums Leben kamen.
Seit dem plagten ihn neben dem Verlust von allem, was in seinem Leben Bedeutung hatte, noch die Gewissheit, daran schuld zu sein.
„Fahr nicht so schnell!“, waren die letzten Worte, die er von seiner Frau hörte. „Papaaa...“ der Schreckensschrei seines Kindes verfolgte ihn im Schlaf. Sich selbst das Leben zu nehmen war er
bisher zu feige. So quälte er sich durch das Leben.
Doch wenn Weihnachten kam war es kaum auszuhalten.
„Ich werde es Tun“, beschloss er plötzlich. „Ja ich werde es tun! Mein Leben hat ja doch keinen Sinn. Ich hätte es längst tun sollen!“ Der Gedanke riss ihn aus seiner Lethargie.
„Ich komme zu euch – ich hoffe ihr werdet mir vergeben!“ Er sank auf die Knie und weinte bitterlich. „Bitte, bitte vergebt mir wenn ich komme!“
Da war es ihm plötzlich als hörte er Engelsstimmen singen. Es kam direkt aus dem Haus vor dessen Tür er kniete. Dann erschrak er bis ins innere seines Wesens. Er kannte diese Stimme! Es war die
Stimme seiner Tochter! Sie sang:
„Himmlischer Vater...bist du wirklich da? Und wenn ich bete, gibst du Antwort mir...“
Zitternd vor Erregung sprang er auf und betrat das Gebäude. Jetzt erkannte er dass es das Gemeindehaus einer Kirche war. Doch hier fehlte jeder Weihnachtsprunk. Es waren auch keine Kerzen
angezündet.
Auf einer kleinen Bühne standen einige Kinder und sangen. Aber er hörte ganz deutlich die Stimme seiner Tochter und es war ihm auch als würde er sie sehen. Dann stimmten einige Frauen ein:
„Bete zu ihm! Sprich denn er hört dich. Du bist sein Kind. Er liebt und er führt dich...!“
Erik hörte ganz deutlich die Stimme seiner Frau. Er atmete schwer und voller glücklicher Erregung sank er auf einen Stuhl. Er sah und hörte Sarah und Elisabeth miteinander singen. Sie sangen den
Text nun im Canon und es war für ihn wie ein Stück aus dem Himmel, den er immer verflucht hatte.
„Vergebt mir!“ waren seine letzten Worte.
„Es war vermutlich ein Herzinfarkt!“, sagte der herbeigerufene Arzt, „er ist tot!“
„Der Arme... und das am Heiligen Abend!“ Man war erschüttert. Der Mann war hereingekommen um zu sterben.
„Seht doch!“, rief ein Mädchen. „Seht doch seinen glücklichen Gesichtsausdruck. Er hat vor seinem Tod etwas Schönes gesehen“.
Das Schönste aber erlebte er danach, als seine unsterbliche Seele von einem kleinen Mädchen und deren Mutter in das Licht geführt wurde.
Otto Pikal
2015
REGELN FÜR TAXIKUNDEN
(nicht wirklich ernst
gemeint - oder doch?)
Zu einer Zeit geschrieben als es noch kein Navi gab
Wenn Sie in ein Taxi einsteigen
Erwarten Sie nicht, dass der Fahrer sich auskennt. Sie könnten eine Enttäuschung erleben.
Fragen Sie niemals, wie es denn möglich ist dass ein Fahrer den Taxilenkerausweis erlangen konnte.
Mutmassen Sie auch nicht laut auf welche Weise er das Dokument erworben hätte.
Der Verweis auf Lotterie oder Salzamt könnte zu Verärgerung führen.
Ebenso eigenartig sind Ansagen wie:
„Sind Sie frei?“ (No – naaa, wenn man am Standplatz auf Fahrgäste wartet)
„Keine Sightseeing sonst krachts.“ Auch keine Vertrauensfördernde Aussage.
„Fahrn Sie mal los – ich sage Ihnen dann weiter.“ (Verdächtig – könnte ein Überfall geplant sein und der Fahrgast sucht nur einen günstigen Platz dafür.)
„Haben Sie heute schon viel eingenommen?“ (Ähnlich verdächtig)
„Den kürzesten Weg - klar?“ Gibt es Fahrgäste die einen längeren Weg fahren wollen?
„Kennen Sie sich aus oder muss ich ansagen?“ Klingt nett. Ist es aber nicht
„Es ist sowieso nicht weit.“ Welche Freude – also wenig Umsatz.
„Ich weiß nicht, ob ich genug Geld mithabe.“ Dann sollte man nachsehen.
„Können wir nicht einen Fixpreis machen?“ Man will uns über den Tisch ziehen.
„Wieso ist schon so viel auf dem Taxameter – wir sind doch noch gar nicht gefahren.“
Da ist eine längere Erklärung nötig.
„Was machen Sie, wenn ich Sie jetzt überfallen will?“ Ist auch nicht vertrauensbildend. Da ist es schon passiert, dass ich dem Fahrgast blitzschnell meinen Revolver unter die Nase gehalten hatte. Da war er nicht entzückt. Aber immerhin – er wollte es doch wissen.
„Was machen Sie, wenn ich kein Geld mithabe?“ Na klar. Was schon . In Zorn ausbrechen.
„Kann ich in Naturalien zahlen?“ (manches mal von schwulen oder weiblichen Fahrgästen angeboten)
„Das Taxi fahren ist viel zu teuer.“ Was soll man dazu sagen. An unserem Verdienst liegt das allerdings nicht.
„Ich bin Stammgast – ich fahre jedes Jahr zu Weihnachten mit euch.“ Tatsächliche Aussage.
„Wenn man ein Taxi braucht, kriegt man nie eines.“ Dieser Fahrgast fährt garantiert sehr selten. Nach meiner Erfahrung sind eher Fahrgäste schwer zu kriegen.
„Ein Fiaker ist schneller als Sie.“ Mein Vorschlag: Fiaker fahren, die Meinung ändert sich schnell.
„Nicht so schnell, ich will die Fahrt überleben.“ Man kann es kaum jemandem recht machen.
„Wo haben Sie Autofahren gelernt?“ siehe oben.
„Schalten sie den Taxameter ab – es soll Ihr Schaden nicht sein.“ Ist es aber immer.
„Was verdient man als Taxifahrer?“ Vorsicht Steuerfahnder.
„Eine Reinigung würde auch nicht schaden.“ Peinlich aber auch nicht aufbauend.
Außerdem ist zu beachten:
Setzen Sie sich nicht auf den Beifahrersitz.
Dieser ist reserviert als Ablage für Jause und Lesematerial.
Nennen Sie eine klare Adresse mit Bezirk, Strasse und Hausnummer
– Beim Friseur da gegenüber vom Billa – sind unzulässige Angaben. Ebenso Linienführungen von Bim, U-Bahn oder Bussen.
Verwechseln sie ein Taxi nie mit einer Wechselstube.
Kleingeld ist bereitzuhalten. Scheine ab 50 Euro werden geächtet. Man hat doch nicht soviel Geld bei sich, nur damit sich ein Taxiraub lohnt.
Ausserdem ist Taxeln ein Gröscherlgeschäft. (Centerlgeschäft hört sich blöd an - oder?)
Sollte der Taxler eine genannte Adresse zweimal fragend wiederholen ist unaufgefordert eine Wegbeschreibung zu liefern. Und kein Kommentar – klar? Siehe oben.
Sollte der Taxler ausnahmsweise den Weg kennen, wäre eine Wegbeschreibung eine Beleidigung.
Also achten Sie gefälligst auf Körpersprache und Tonlage – eh klar?
Taxilenker sind sehr sensibel.
Wenn Sie als Verkehrsteilnehmer einem Taxi begegnen.
Halten Sie am besten rund um das Taxifahrzeug einen 5m Sicherheitsabstand ein.
Rechnen Sie immer damit, dass das Taxi plötzlich wie wild bremst, ausschert, in zweiter Spur stehen bleibt, die Strasse oder den Gehweg
blockiert, im Schritttempo dahingondelt oder sonstige irre Aktionen setzt.
Unterlassen sie das Hupen, Blinken sowie das unverhohlene Zeigen des Mittelfingers. Abgesehen davon, dass Taxilenker Anfeindungen von anderen Verkehrsteilnehmern prinzipiell ignorieren (nur
Anfänger reagieren darauf), sind sie völlig unschuldig an der entstandenen Situation.
Schuld sind die Fahrgäste:
Was soll ein Taxler tun, wenn ein Fahrgast (was ist eigentlich die weibliche Form davon – Fahrgästin? Haben die Emanzen dafür noch kein Wort gefunden?) plötzlich wie wild mit den Händen herumfuchtelt und hysterisch schreit: „Halt, halt – hier – bleiben sie sofort stehen – halt, nein, doch nicht – noch ein Stück - warten sie - langsamer – wo fahrn Sie denn hin – jetzt sind wir vorbei – können Sie noch rechts reinfahren – halt, halt – Verzeihung – ich meinte links – sie bringen mich ganz durcheinander – schneller – nein – da war’s – können Sie ein Stück zurückschieben – so machen Sie doch schon – ich hab einen Termin – ich hab ja nicht ewig Zeit – na danke – mit Ihnen fahr ich nicht mehr – sie sind ja irre.
Seine Fahrgäste wird der Taxilenker normalerweise nicht ignorieren und klarerweise ist dieses dadurch entstandene Fahrverhalten für die übrige Umwelt nicht nachvollziehbar
Was für Taxler wirklich peinlich ist:
Wenn ein Japanischer Tourist einsteigt, kaum ein Wort deutsch kann und den Weg ansagt, den der Taxler nicht kannte.
Wenn er sich verhört hat und die falsche Adresse ansteuert und die Einwände des Fahrgastes während der Fahrt ignorierte – in der Meinung, sich ohnehin auszukennen.
Wenn er großspurig behauptet, den Weg zu kennen, sich dann verfährt und der Kunde ihn danach für einen Betrüger hält.
Wenn er in der Mitte der Schicht (Mittags oder Mitternacht) nicht in der Lage ist 50 Euro zu wechseln und er sich weitab von anderen Wechselmöglichkeiten befindet.
Wenn er einen weiblichen Fahrgast anmacht, dabei Erfolg hat und
dann feststellen muss, dass es sich um einen Transvestiten handelt. (Lächeln Sie nicht – ist öfter vorgekommen als Sie denken.)
Wenn ihm ein Fahrgast versichert, dass die Frau das Taxi bezahlen wird und diese ihn und den Fahrgast mit Flüchen und Prügel (z. B. mittels Regenschirm) davon jagt.
Wenn man einen Druck auf der Blase hat und noch bevor es eine Gelegenheit zur Erleichterung gibt, ein Fahrgast einsteigt und die längste Strecke des Tages fährt, sich dann beim Zahlen viel Zeit lässt, während der Taxler sich in der Hölle befindet.
Womöglich möchte der Fahrgast dann noch die Koffer getragen haben. Da kommen richtig Gefühle auf.
Es wird Ihnen vielleicht bekannt sein, dass es auch Taxilenkerinnen gibt; ich aber immer nur die männlichen Attribute verwende. Die Kolleginnen mögen mir das verzeihen. Mit den Erlebnissen der Taxilenkerinnen habe ich keine Erfahrung.
Vielleicht wird mal eine Kollegin davon berichten.
Otto Pikal 2001
Das Geheimnis des Lederbeutels
Er benahm sich von Anfang an seltsam. Niemals sprach er. Er saß immer nur da und hielt seinen Lederbeutel fest. Nichts sonst schien ihn zu interessieren. Zuletzt hatte er ihn an seinem breiten
Ledergürtel geschnallt. Der Lederbeutel hatte Ausnehmungen mit denen man ihn durch den Gürtel fädeln konnte. Man konnte sehen, dass er innen noch mit Lederriemen dicht verschlossen war. Der Mann,
er war einer aus der Syrer-Gruppe, hatte immer eine Hand an dem seltsamen Lederbeutel. Jeder in diesem Kahn hatte seine eigene Leidensgeschichte. Sie hatten ihre Heimat verlassen um überleben zu
dürfen. Für die meisten von ihnen war diese teuer erkaufte Überfahrt nach Europa mit den letzten Ersparnissen erkauft worden. Sie besaßen nur noch, was sie am Leib trugen. Einige von ihnen hatten
noch ein Bündel mit ein paar Habseligkeiten. Es herrschten Hunger und Durst an Bord. Heulen und Zähneknirschen. Man sollte meinen, jeder hätte mit seinem eigenen Elend genug zu tun, doch nahezu
alle platzten fast vor Neugierde, was da in dem Beutel sein mochte. Er sah kostbar aus. Edel gefertigt. Gold oder Edelsteine? Jedenfalls etwas wertvolles.
Mit Dauer der Reise wuchs die Begehrlichkeit der Flüchtlinge. Djamil,der Syrer fühlte es offenbar und zog sich immer mehr zurück. Wenn ihm jemand zu nahe rückte, zog er ein Stilett aus dem Gürtelhalfter und tat so, als würde er Fingernägel putzen. Man hatte verstanden. Auch wenn
er schlief hielt er mit einer Hand das Messer und mit der anderen den Lederbeutel.
Die Niederlage kam als sie von einem Kriegsschiff der Italienischen Marine quasi gerettet wurden. Bei der Perlustrierung durch die Behörden durfte er
den Lederbeutel behalten aber das Messer wurde ihm abgenommen.
In dem Lager wurde er mit zwanzig anderen Flüchtlingen aus dem Boot in einem Zelt untergebracht. Als ob es keine anderen Probleme gäbe, starrten sie auf den Lederbeutel. Nun hatte Djamil keine
Waffe mehr.
Die Männer umringten ihn. Die Gier sah ihnen aus den Augen.
„Was ist in dem Beutel – los zeige her!“ Der Syrer machte keine Anstalten zu tun, was man von ihm verlangte. Als einer der Männer nach ihm greifen wollte, schlug der Djamil zu. Er traf den Mann
hart an der Schläfe und dieser wankte zurück. Jetzt reichte es den Anderen. Sie stürzten vor, packten den wild um sich schlagenden Mann an Armen und Beinen, drückten ihn zu Boden und versuchten
ihm den Lederbeutel zu entreißen. Doch das war nicht so einfach, denn er war praktisch mit dem Gürtel verbunden.
„Lasst mich los – es ist das Letzte und Kostbarste, was ich noch habe!“, brüllte Djamil voll Verzweiflung.
„Das ist mehr als wir haben!“ knurrte Abdul, der vergeblich an dem Beutel zerrte. Letztlich mussten sie ihm die Hose ausziehen um an den
Lederbeutel zu kommen. Schließlich gelang es und die Überraschung war groß. Der Inhalt war: Eine Handvoll schwarzer Erde.
„Es ist Erde von Grab meiner Eltern!“, ächzte der Syrer. Betroffen und Still versuchten die Angreifer die Erde zusammen zu putzen und in den Beutel zu füllen. Scham
statt Gier war nun in ihren Gesichtern zu sehen.
Otto Pikal
2015
Einige Gedanken über Märchen
Es gab eine Zeit – noch vor der elektronischen Revolution in unseren Kinderzimmern – da wurden den Kindern Märchen
erzählt.
Märchen regen meine Fantasie an, aber ihr pädagogischer Wert erschließt sich mir nicht.
Da gibt es Eltern, die ihre Kinder loswerden wollen, weil sie so arm sind. Es spielt in einer Zeit, da es in den Wäldern von Wölfen, Bären und sonstigen gefährlichen Zeitgenossen wimmelte. Muss toll sein für die Seele eines Kindes, dass Eltern solche Möglichkeiten erwägen könnten. Da ist man doch gleich viel lieber brav. Na immerhin die Geschichte von Hänsel und Gretel geht ja gut aus. Gut...? Sie werden als Sklaven missbraucht, vom Gefressen werden bedroht, befreien sich, begehen letztlich einen grausamen Mord und berauben die Ermordete. Zak zak zak – was für eine Geschichte! Mit dem gestohlenen Gut versöhnen sie sich mit den Rabeneltern – welch ein wunderschönes Happyend. Besonders Kinder mit Stiefmüttern haben erfreuliche Aussichten, ich könnte mir vorstellen, dass sie vorsichtig sind mit dem Obst – Schneewittchen wurde ja mir einem Apfel von der eifersüchtigen Stiefmutter vergiftet. Natürlich werden kleine Mädchen darauf vorbereitet wie gefährlich es sein kann, schön zu sein, was eifersüchtige Zeitgenossinnen einem antun könnten. Da ist man doch gut vorbereitet; oder wie man diese Schönheit als Macht benutzen kann. Ich denke da an ein Märchen in dem die wunderschöne Prinzessin ihre Freier dutzendweise hinrichten lässt, wenn sie gewisse Fragen nicht beantworten können. Das macht doch Sinn, nicht wahr. Sehr lehrreich für die Kinderseelen. Man könnte den Pädagogischen Wert noch steigern, wenn man sie etwas modernisiert und mit Werbung versetzt. Da treibt meine Fantasie tolle Blüten. Ich denke da an den Prinz, der sich mühevoll durch eine Rosenhecke kämpft um eine Prinzessin wach zu küssen, die schon 100 Jahre schläft. Er küsst sie auf den Mund, sie erwacht, öffnet den Mund und fauliger Geruch erfüllt das Schloss. Hundert Jahre nicht Zähne geputzt – das hat seine Wirkung – dazu den pädagogischen Rat: Putzt eure Zähne mit Pepadent vor jedem Schlafengehen, Ihr wisst nicht wie lange Ihr schlafen werdet. Jaaa... Hans im Glück zeigt, wie man etwas Wertvolles in Nichts verwandeln kann und doch glücklich ist. – auch sehr lehrreich.
Besonders in unserer Zeit der Bankencrashes und der Kapitalvernichtung. Irgendwie hat unsere Zeit die Märchen schon
überholt. „Sesam öffne dich“ musste Aladin sagen und der Eingang zur Höhle öffnete sich automatisch. Dahinter eine Unmenge von Schätzen, die ihm nicht gehörten. Das erinnert mich an unsere
Kaufhäuser. Sie brauchen nicht einmal „Sesam öffne dich“ sagen. Die Tore gehen automatisch auf. Kinder – macht es nicht wie Aladin – er hat die Räuber bestohlen. Oder hat er nur Finderlohn
bekommen? – ich weiß nicht mehr. Das wäre eine echte Lösung gewesen.
Halt – Halt – was schreib ich denn da. Ist ja alles negativ, unpädagogisch!! Ich lösche das Blatt und mache einen neuen Anfang---- ich schau mir die Simpsons an.