2016 kann man das Frühjahr ruhig als Schneckenfrühjahr bezeichnen. Ausgerechnet heuer habe ich versucht aus Samen Pflanzen zu ziehen. Ich habe ein kleines Video gedreht auf welche Weise ich das Schneckenproblem angegangen bin. Bevor ihr mich als verrückt erklärt, versucht es vielleicht selber. Glaube kann Berge versetzen selbst wenn es ein Aberglaube ist. Ich habe gelernt, dass ich der Schöpfer meiner eigenen Realität bin. Also schöpfe ich und der Erfolg gibt mir recht. Seht euch doch folgendes Video an: https://youtu.be/_ApzKIRHEAQ
Ich habe es geschafft - Mein Gemüse war und ist bis jetzt Schneckenfrei
Allerdings mit neuen Tricks:
Zuerst kaufte ich mir im Baumarkt Mörtelkisten und pflanzte mein selbst gezogenes Gemüse darin.
Erkenntnis: Viele Löcher sind notwendig sonst verfaulen die Wurzeln.
Diese Behälter haben einen nach aussen abgerundeten Rand und ich dachte Schnecken würden Probleme haben, diesen zu überwinden.
Das war ein Irrtum. Zwei bis drei Schnecken fand ich jeden Tag. Das war bei dreißig Kisten nicht viel aber ich
wollte mir das tägliche "Schnecken-Klauben" komplett ersparen.
Also kam ich auf die Idee die Behälter auf Heurigen - Tische und Bänke zu stellen. Dazu war es
allerdings notwendig wieder zum Rasen-Mähen zurück zu kehren. Daraufhin fand ich kaum mehr Schnecken. Eine Pro Woche!
Das Problem: Meine Tomaten konnte man nicht auf Bänke oder Tische stellen, da sie so hoch werden. Sie stehen
im Glashaus , wohl in den Behältern, aber am Boden.
Dann die Lösung: "K U P F E R"
DIE SCHNECKEN MÖGEN NICHT ÜBER KUPFER KLETTERN.
Ich habe es ausprobiert indem ich eine Schale mit Kupferdraht beklebte und eine Tagetes (Lieblingsspeise der Schnecken) mitten in die hunderte Schnecken meines
Schneckenparadieses (Komposthaufen) stellte.
Als nach der vierten Nacht keine einzige Schnecke die Tagetes lecker fand, setzte ich alles auf Kupferdraht und
Kupferrohre.
Also ummantelte ich mein Glashaus mit einem Kupferrohr, so wie man es für Wasser verwendet. Ich legte es einfach um das Glashaus herum. Das war bei mir kein
Problem, da ich eine 50cm breite Umrandung habe. Ab diesem Zeitpunkt gab es keine Schnecke in meinen Glashaus-Beeten.
Obwohl ich kaum Schnecken in meinen Behältern auf den Bänken und Tische hatte, wickelte ich deren Füße mit blanken Kupferdraht ein.
In diesen mit Kupferdraht behandelten Behältern gab es keine Schnecken mehr
(allerdings ist das Abisolieren von mehr als hundert Meter Kupferdraht eine Herausforderung)
Inzwischen habe ich von einem Bekannten Kupferplatten bekommen, die ich nun rund um die Beete lege. Meine Schnecken sind sehr verärgert (2017)
Allerdings über nasse Kupferplatten kriechen sie doch. Da waren die Drähte erfolgreicher. Da habe ich die Kupferplatten senkrecht an den Wänden angebracht damit sie schneller
abtrocknen. Hat auch den Vorteil, dass ich nicht ständig sauber machen muss.
Ab Mai 2016 war ich nicht mehr auf Schneckensuche. Die Schnecken, die sich sonst im Garten herumtrieben ließ ich einfach gewähren. Es gab genug Grünes auch ohne
mein kostbares Gemüse.
Dafür machten mir fliegende Schmarotzer Probleme, doch das ist eine andere Geschichte (8.9.16)
DIE KUPFERLÖSUNG
Über einen Bekannten habe ich erfahren, dass Schnecken nicht über Kupfer kriechen wollen. Ich habe es ausprobiert und eine mit Kupferdraht beklebte Tasse in den
Schneckenverseuchten Komposthaufen gestellt. Darin eine Tagetes, die Lieblingsspeise meiner Schnecken. Als nach vier feuchten Nächten noch keine Schnecke an der Blume knabberte, begann ich mein
System im Garten umzustellen.
Ich kaufte "Heurigen-Garnituren" und stellte meine Pflanzen mit Bauwannen auf die Tische und Bänke. Das allein brachte schon Erfolg. Dann umwickelte ich die Füße
mit abisoliertem Kupferdraht (Das Abisolieren stellte sich als mühselige Arbeit heraus). Das war im April und seither habe ich keine Schnecke mehr in meinem Gemüse gefunden. Dann begann der Kampf
mit den geflügelten Mitessern - aber das ist eine andere Geschichte.
Übrigens: Die Bauwannen wurden zu heiß und kochten die Wurzeln. Man sollte sie weiß streichen oder mit Holz ummanteln. Aus diesem Grund habe ich mich zu Hochbeeten entschlossen. Ich habe sie aus
alten Paletten gebaut. Die haben mich nichts gekostet.
2017
Schnecken, neue Erfahrungen
Mein Wille die Schnecken nicht zu töten, sondern sie nur auf den Komposthaufen zu werfen, rächte sich im nächsten Frühjahr. Ich hatte inzwischen 11 Hochbeete gebaut
und sie mit Kupferplatten umgeben. Also dachte ich in diesem Frühjahr würde ich kein Schneckenproblem haben.
Woran ich offensichtlich nicht dachte: Die Schnecken hatten ungezählte Eier in den Komposthaufen gelegt.
Als ich nun im Frühjahr den Kompost auf die Beete verteilte, kamen die Schneckeneier nun mit in die Beete. Jetzt wuchsen die Schnecken von innen und wegen
der Kupfersperre konnten sie nun nicht aus den Beeten heraus gelangen.
In der Folge mussten wir jeden Tag die neugeborenen Schnecken entfernen. Sie wurden mit der Zeit weniger aber es war mühsam wie zuvor.
Nun kamen die Ratschläge: Den Kompost anheizen und damit die Eier vernichten. Unter Glas in die Sonne stellen um Hitze zu erzeugen. Abgesehen davon, dass doch dann
alle anderen Lebewesen im Kompost sterben - also auch die wichtigen und nützlichen, so produzieren wir ungefähr eine Tonne Kompost pro Jahr. Wir verteilen ihn dann im Garten. Es ist so ziemlich
der einzige Dünger, den wir verwenden.
Ich gebe zu: Im Moment bin ich ein wenig ratlos
2018
Inzwischen bin ich dazu über gegangen. Die Beete noch höher zu machen und mit Kupferplatten zu ummanteln. Ich benutzte dazu wieder Paletten. Ich haben nun kaum
Schnecken mehr. Allerdings sieht mein Garten nun aus wie New York. Der Mai war ziemlich feucht doch ich hatte kein Problem mit Schnecken. Das kam allerdings daher, dass ich die Beete mit
gekauften Kompost anfüllte. Da waren keine Schneckeneier darinnen. Ich fürchte im nächsten Frühjahr - wenn ich wieder den eigenen Kompost verwende - wird das anders sein. Vielleicht fällt mir bis
dahin eine Lösung ohne Schneckenmord ein.
2019
Die fliegenden Schmarotzer
In den ersten Jahren ist mir mit Blumenkohl und Brokkoli nichts gelungen.
Auch die anderen Kohlarten wollten nicht so richtig. Düngen ist nicht so meines. Also dachte ich, daran liegt es. Mit Düngung wurde es allerdings nicht besser und ich wollte schon mit Kohl aufhören. Dann brauchte ich eines Tages viel Erde – mehr als meine drei Komposthaufen Ertrag brachten. Ich kaufte also tonnenweise fremden Kompost von der Gemeinde. Siehe da – dieses Jahr hatte ich Erfolg mit allen Kohlarten. Sie wuchsen auch im Winter weiter und meine Tiefkühltruhen kamen zu ganz neuen Ehren. Es musste an der Erde liegen, sonst habe ich ja nichts an meiner Anbaumethode verändert. Ich dünge nach wie vor kaum. Ich denke – die Natur soll wachsen. Ich muss die Dinger ja nicht verkaufen – was soll es, wenn die Früchte kleiner sind. Sie müssen sich ja zum Großteil auch gegen das sogenannte Unkraut durchsetzen. Das lasse ich auch mitwachsen. Nur wenn es übermütig wird und sehr wuchert, greife ich ein. Ich brauche nicht Mulchen, ich habe immer Bodendecker. Jetzt wächst bei mir alles durcheinander. Ich denke – was sich will, wächst auch nebeneinander. Inzwischen bin ich auch draufgekommen, dass die meisten meiner Unkräuter genießbar sind. Habe ich mir eben ein Buch über genießbare Wildkräuter gekauft. Viele wachsen in meinen Beeten, friedlich mit meinen Gemüsen.
Ach ja –eigentlich wollte ich über die fliegenden Schmarotzer schreiben.
Die halte ich jetzt mit Netzen fern. Dabei muss ich allerdings beachten, dass es Gemüse gibt, die Bestäubung brauchen. Die muss ich auseinanderhalten. Meine Beete sind jetzt nur noch Hochbeete. Sie werden schon bemerkt haben, dass ich etwas seltsam bin. Ich bin ja schließlich ein alter Mann. Bücken ist nicht meine Sache. Umgraben sowieso nicht und schon gar nicht jäten. Aber Essen! Obst und Gemüse, jede Menge. Jetzt auch Unkraut. Eigentlich sollte ich schreiben: "Wildkräuter". Im Vorjahr hatte ich eine Käferinvasion. Die wollten sich auf keinen Handel einlassen und ließen sich auch von Netzen nicht abhalten. Da habe ich sie mit meinen Wassersauger einfach abgesaugt. Ich habe sie wieder freigelassen denn ich will nach Möglichkeit in meinem Garten nicht morden. Die Käfer waren beleidigt und sind seither nicht wieder gekommen.
Sie wollen das nicht glauben? Das macht nichts, ich spreche mit den Tieren sie dürfen einen Teil meiner Ernte haben. Ich habe ja sowieso immer zu viel. Also in Grenzen dürfen sie schon knabbern, tun sie aber kaum. Meine Bekannten haben aufgehört zu lachen, wenn sie meine Ergebnisse in meiner Wildnis sehen. Lebt und stirbt alles nebeneinander. Die bringen sich nur gegenseitig um. Ich mach da nicht mit. Einen Ameisenbären würde ich brauchen, denn mit den Ameisen komme ich nicht klar. Schon gar nicht mit denen, die Läuse züchten und sie gegen Marienkäfer verteidigen. Ich habe etliche Insektenhotels, weiß aber nie. was ich machen soll, wenn sie voll sind, also baue ich immer neue, weiß aber bald nicht mehr wohin damit. Die Bienen allerdings sind dankbar. Ebenso die Ohrenschliefer. Einen Kampf hatte ich mit Hornissen. Ich hatte immer so ein bis zwei Stück im Garten. Doch eines Tages beschlossen sie ein Nest zu bauen. Ausgerechnet in einem meiner Hochbeete. Als sie dann nicht zuließen, dass wir ernteten und meine Frau angriffen, haben sie mich verärgert und ich ließ sie entfernen. Seither haben wir wieder nur einige wenige Hornissen. Ich mag diese Tiere. Sie sind wunderschön und auch friedlich. Sie befreien unsere Bäume von Läusen und setzen sich gegen die Ameisen durch. Aber mein Weibi stechen – das geht nicht. 2020